3D Röntgen
3D-Röntgen bezeichnet zunächst die dreidimensionale Aufnahme des Patienten mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Seit den 1970er Jahren existiert die sogenannte Computertomographie (CT) als 3D Röntgentechnik und entwickelt sich ständig weiter. Die Geräte sind heute extrem leistungsfähig und werden in fast allen medizinischen Bereichen regelmäßig und erfolgreich angewandt.
Seit Ende der 1990er Jahre gibt es eine spezielle Abwandlung der Computertomographie: die Digitale oder Dentale Volumentomografie (DVT) - sie ist ebenfalls ein drei-dimensionales bildgebendes Tomografie-Verfahren unter Nutzung eines konusförmigen Röntgenstrahls, daher im englischen oft auch als cone beam computertomography (CBCT) bezeichnet. Dabei werden mit einem konusförmigen Röntgenstrahl in einem einzelnen Umlauf bis zu 900 Einzelaufnahmen vom Untersuchungsfeld erstellt, die ein Bild-Rekonstruktions-Algorithmus dann zu einem 3D-Volumen zusammenfügt. Das Ergebnis ist ein Datenvolumen, der beliebig gedreht und in jeder Ebene aufgeschnitten werden kann, so dass eine schichtweise Betrachtung und Beurteilung anatomischer Strukturen möglich ist. Je nach Gerät variiert die Größe des 3D-Volumens. Die Strahlenbelastung eines DVT ist geringer im Vergleich zur konventionellen Computertomographie (CT). Aufgrund der extrem hohen räumlichen Auflösung bietet die DVT vor allem für die zahnärztliche Diagnostik einen zum Teil erheblichen Informationsgewinn gegenüber konventionellen Röntgenaufnahmen.
Die Technologie ist so genau, dass z.B. bei der Wurzelkanalbehandlung (Abb. 1) zusätzliche Kanalstrukturen aufgezeigt werden oder palatinal liegende Fremdkörper oder Herde gut erkannt werden können (Abb. 2). Auch interne Resorptionen könnten beispielsweise erkannt werden.
Bei der Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates (z.B. Parodontitis) kann der Zustand des Zahnfachs in allen Ebenen dargestellt werden. Dadurch kann die Behandlung gezielter erfolgen.
In Kombination mit entsprechender Software und einem CAD/CAM System kann die DVT auch als Basis für die computer-unterstützte Implantologie genutzt werden. Manche Systeme lassen sogar die praxisinterne Herstellung von individuellen Bohrschablonen zu, um so die Sicherheit bei Implantaten noch weiter zu erhöhen.